„Dynamismus“

Ich habe nicht den einen Malstil, sondern probiere gerne neue Dinge aus. Was aber viele meiner Bilder verbindet, ist der Versuch, möglichst einen dynamischen Gesamteindruck zu erzeugen.

Eines der ersten Werke in diesem Stil ist mein Bild „Herbststurm“ aus dem Jahr 2018. Es weist insbesondere zwei typische Merkmale auf, die auch heute noch regelmäßig in meinen Bildern vorkommen, nämlich ein großes Objekt – in diesem Fall der Baum, welcher umgeben ist von einer unruhigen, dynamischen Strichführung, die möglichst das Auge des Betrachters in ihren Bann zieht und daran hindert zur Ruhe zu kommen.

Der Widerspruch zwischen ruhigen und bewegten Bildelementen soll eine Unruhe und Spannung erzeugen, die den dynamischen Gesamteindruck verstärkt.

Welche Aussage steht dahinter? Die konkrete Intention unterscheidet sich natürlich von Bild zu Bild. Ein wiederkehrendes Leitmotiv meiner Kunst ist jedoch die Sehnsucht nach Ruhe oder Orientierung, häufig im Widerspruch zum Chaos, welches uns alltäglich umgibt.

Herbststurm, 2018

90cm x 60cm, Acryl auf Leinwand

Der Atem der Stadt, 2016-2019

110cm x 70cm, Acryl auf Leinwand

In den Fußstapfen des Stadtexpressionismus

Über einen Zeitraum von drei Jahren habe ich knapp vierzig Stunden an diesem Bild gemalt. Zwischen der ersten Vorzeichnung und den letzten Pinselstrichen hat sich meine Vision mehrfach weiterentwickelt. Es ging mir darum, die Größe und Eminenz, aber gleichzeitig auch die Anonymität, die Bedrohlichkeit und die nie endende Menge an Reizen einzufangen, mit der einen die moderne Großstadt konfrontiert.

Es soll zum Nachdenken anregen, wobei ich das Ergebnis bewusst nicht einengen möchte. Jeder Mensch bringt seine völlig eigenen Gedanken mit, was viele sehr nuancierte Interpretationen zulässt. „Der Atem der Stadt“ ist bis heute das aufwendigste Bild, das ich jemals gemalt habe.